W U H E I - WHIPPET- BLOG: Von und zu G.
Samstag, 19. Februar 2011
Von und zu G.
Völlig gleichgültig, ob der Feiherr gekupfert hat oder nur vergessen, seine Quellen zu nennnen - sind ja doch sehr mühsam, diese ganzen Fußnoten, ich erspar sie mir auch in meinen privaten Aufzeichnungen :-) - befremdlich ist die Zahl derer, die sich für besser halten oder denken, daß nicht alle irgendwo plagiieren - die Kritiker nicht ausgeschlossen. Aber die armen haben vermutlich als Kinder nicht im Schlamm spielen und Dreck schleudern dürfen, also müssen sie es jetzt nachholen.
Hat Deutschland keine anderen Sorgen?
Naja, der Feiherr lenkt ja hervorragend von Castor und Hartz ab, Dinge, die die politische Neidkonkurrenz ja auch nicht in den Griff bekommt.

Dafür in einem anderen blogger.de-bLog gefunden und ein Bißchen doch witzig gefunden (ausser dem Preis, aber vielleicht gibt es in D intellente Menschen, die da tatsächlich mitsteigern?):

http://cgi.ebay.de/Tastatur-ergonomischem-Guttenberg-Tastaturlayout-/330532507757?pt=Wissenschaftliche_Ger%C3%A4te_1&hash=item4cf545d06d

In diesem Sinne, eure Iris

p.s.: es gibt einen Deutschen Begriff für diejenigen, die selbst weit weg von solider Allgemeinbildung, geschweige denn von Vollkommenheit sind und ständig alle anderen kritisieren: Beckmesser.
Und der Fall Guttenberg zeigt, warum er in Deutschland entstand :-( d.O.

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Ja und nein.
Sich allerdings derart dreißt mit fremden Federn zu schmücken ist schon frech.

Da könnte ja jeder sich in eine Bib setzen, 1 Jahr aus 80 publizierten Werken wild abschreiben und als eigenes geistiges Eigentum ausgeben (und das dann noch verkaufen).

Von daher finde ich die Diskussion korrekt.
Die Art, wie eine solche geführt wird, das ist wohl ein andres Thema.
Aber einem "zu" ans Bein zu pinkeln, das freut doch irgendwie alle. Zumal er noch schöner als unser KHG ist *gg*

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Liebe Sid,
Ich kenne etliche andere, die genauso frech abschreiben oder sich aus Homepages bedienen, und dann daraus z.B. Hundebücher machen und sich die teuer bezahlen lassen. Oder 800-Seiten-Romane, die in Extremauflagen verkauft werden, die rundherum gekupfert sind. Ich habe übrigens noch nie in einem Roman Quellenangaben gefunden (nicht mal bei U.Ecco!). Und da schreit kein Mensch Zeter und Mordio, obwohl die damit Geld verdienen.

Der Freiherr hat niemandem geschadet, seinen Posten hat er mit dieser Arbeit auch nicht bekommen. Und letztlich sind die Plagiate noch nicht wirklich schlüssig bewiesen.

Da wäre es wohl in diesem Stadium durchaus noch angebracht, die Anschuldigungen das bescheidene Wörtchen "vermutlich" anzubringen, das bei jedem schon geständigen Mörder, Kinderschäder oder anderen Großverbrecher üblich ist.

Schönheit liegt im Auge des Betrachters, ich finde weder noch schön, aber der Freiherr ist mir bei weitem sympathischer als KHG samt seiner Lady Gaga, die es ja für rechtens und ganz normal hält, was er alles gemacht hat!!

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Man glaubt ja gar nicht, was im wissenschaftlichen Bereich alles abgekupfert wird. Da hat doch beispielsweise ein Inhaber eines Lehrstuhls an einer deutschen Universität mal unter vier Augen mitgeteilt, dass er ein Buch gar nicht gelesen hat, für das er eine Rezension geschrieben hat.

Man schreibt sich wechselseitig auch gern Klappentexte, Empfehlungen und und und. Im universitären Inzestbetrieb wie auch in anderen Bereichen zitiert man sich reihum gegenseitig (manche zitieren sich kurzerhand auch gerne selbst) und schwupps, nach ein paar Jahren ist man wer, gehört zu den wichtigen Namen auf dem Fachgebiet.

Und schaut man sich die Flut der Publikationen in allen möglichen Fachbereichen an, die seit Jahrzehnten immer mehr, unaufhaltsam, anschwillt, dann wird doch kein vernünftiger Mensch erwarten, dass das alles neu ist. Noch ein Dutzend Fachbücher, die aufwärmen, was die Vorgänger und Kollegen bereits schrieben, noch ein paar Fachzeitschriften, noch mehr Dissertationen, die in irgendeinem Regal verstauben.

25.000 verliehene Doktortitel im Jahr (in D), und zwar jedes Jahr:

25.000 neue wissenschaftliche Erkenntnisse? Noch dazu welche, die der Doktorand oft neben seinen Berufsalltag gewinnt? Wer's glaubt.

Der Skandal am Fall Guttenberg ist allenfalls der, dass er den gängigen Alltag aufzeigt.

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Hm - ich hab schon Romane mit Quellenangaben gelesen.


Ich finds schon gut, daß darüber diksutiert wird. Allerdings weniger, daß man jetzt nur einen rauspickt und am Marktplatz aufknüpft. Da könnte man doch so fair sein und gleich paar Handvoll dazupacken...

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Eine Handvoll?
Das wird nicht reichen. Wenn schon, dann in großem Stil auflisten; Brecht, der für seine Dreigroschenoper geklaut hat, George Harrisson, der My Sweet Lord geklaut hat. Einstein hält man vor, dass die Kerngedanken seiner Arbeit schon andere vor ihm gehabt habe und dass auch die berühmte Formel E=mc2 nicht von ihm stammt.

Und dann könnte man damit anfangen, wie viele der Ergebnisse und Veröffentlichungen von Professoren tatsächlich durch deren wissenschaftliche Mitarbeiter erarbeitet wurden.

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Der Fratzenbuchkerl soll ja auch geklaut haben : )


Wir mußte auf der Uni ganz heftig eine Studie durchführen (die dann unterm eigenen Namen teuer weiterverkauft wurde). Scheint so usus zu sein.
In Ordnung finde ich es trotzdem nicht.

Auch nicht, daß ohne zu fragen halbfertige Diplomarbeiten an Kollegen gereicht werden, die zu dem Thema dauern (sich selbst kopierend) veröffentlichen.
Wie will man da hinterher beweisen, daß TitelTitelTitel von einem abgeschrieben hat und nicht umgekehrt...

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Ich empfehle zu diesem Thema immer gern, mal nach dem Stichwort "Titelschleuder" zu googlen.

http://www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/0,1518,490268-2,00.html

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nur noch ein (von mir) letztes Wort zum Thema: Magna cum Laude (bei uns summa cum) setzt zumindest voraus, daß man so gut wie alle Prüfungen (auch die mündlichen!) auf Anhieb und mir hervorragenden Noten und innerhalb gesetzter Fristen abgechlossen hat. Also so ganz faul und diebisch dürfte der Freiherr ja nicht gewesen sein, ich halte ihn eher für einen kleinen Streber.

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