W U H E I - WHIPPET- BLOG: Von Zwergen und Trollen -
Samstag, 23. Juni 2007
Von Zwergen und Trollen -
WEBEINSAMKEIT sehr frei nach Heinrich Heine

Wie haben uns die Zwerge umgeben!
Ein komisches Völkchen, liest mit, hat Acht,
ganz heimlich, aber auf alles gerichtet der Blick,
verheißend viel Neugier doch niemals Glück.
Denn zu vielen Zeiten sind sie minder
Tobsüchtig gelaunt, die Zwergenkinder;
Niemals geben sie preis Nam und Geschlecht,
nicht wirklich ehrlich, nicht wirklich gerecht:
lauern im Hinterhalt, zu haschen was andren zu Boden gefallen;

Und dann werden sie zu Trollen,
über ihr Treiben erfuhr ich von andern tollen
Waldgeistern sehr wenig. Sie huschten mir scheu
des Nachts wie leuchtende Schatten vorbei.
Sind spindeldürre, von Kindeslänge,
im Hirn genauso bescheiden und enge,
in Nachtesschwärze, verkehrt gestickt;
Das Antlitz besserwisserisch und bedrückt.
Ein eingebildetes Krönlein, gespickt mit Rubinen,
trägt auf dem Köpfchen ein jeder von ihnen;
Denn jeder von ihnen bildet sich ein,
ein absoluter König zu sein.
Daß sie sich die Finger nicht verbrennen,
ist freilich kein Kunststück, ich will es benennen:
schnellen aus verbogenen Höhlen wie ein Spuk,
treiben ihr böses Spiel und sind weg im Nu.

Ach währen sie doch Zwerge geblieben,
es wär uns möglich, sie weiter zu lieben!
So aber glotzen uns mehr und mehr unheimlich blöde
diese Larven des WWW an! Der Himmel ist öde,
Ein schwarzes Loch, entgeistet und stumm.

Iris

p.s.: der wunderschöne Originaltext kann gerne gesendet werden!

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