W U H E I - WHIPPET- BLOG

Gestern gab's wieder 3 hübsche Funde.
Als erstes einen zauberhaften, ganz schlichten Biedermeier - Kerzenleuchter aus Bronze, der aber gleich als leicht verfrühtes Geburtstagsgeschenk an meine Schwester ging (weil sie grad in der Leutasch bei Papa ist und wir gestern seinen Geburtstag nachgefeiert haben) - und riesengroße Freude hervorrief. Daher kein Bild ;(
Dann war da dieser Schlägel aus Hartholz

mit dem geradezu charmant krummen Stiel,

der aber hervorragend eingepaßt ist.

Und dann unter einem Berg alter Bettwäsche

ein wunderschönes Fragment eines antiken Kelims, umgearbeitet zu einem großen Polserbezug. In der Textur noch recht stabil, werde ich jetzt versuchen, die auf der Innenseite noch originalen Farben

auch aussen wieder hervorzuzaubern.
Solche Tage gefallen mir ;);) imjc

und in einem Karton voll von gräßlichem Alteisen eine kleine Kostbarkeit.
Das Ding ist verdreckt, schwarz, unansehnlich. Damit der Händler nicht aufmerksam wird, nehm ich noch 2 schmuddelige alte Schlüssel und einen großen handgeschmiedeten Nagel samt dem Ding in die Hand und frage so beiläufig, während ich interessiert hinten in seinen Standplatz einen vergammelten Bauernstuhl fixiere, was er dafür möchte. Hurra, er hat nix bemerkt, denn für die Handvoll möchte er einen Euro. Und fragt gleich, ob ich mich für den Bauernstuhl interessiere - nein, aber eventuell wäre der was für eine Freundin, blablabla.....

Gestern zuerst den übrigen 14-Tage-Einkauf verstaut, meine Hunde beschimpft, weil sie wieder mal was zerzupft haben. Ding in die Abwasch gelegt, fast vergessen.

Jetzt gerade geputzt,

schimmert es in seiner sanften Messingpracht: ein originaler Biedermeier Ladenzug. Das Blatt war zwar dabei, hat aber nicht dazugehört, da die Ausnehmung rund ist, während der Zuggriff einen quadratischen Ansatz hat, der irgendwann auf ca 2,5 mm Länge für dieses Blatt rund gefeilt wurde. Ich neige eher dazu, die runde Ausnehmung am Blatt eckig zu feilen, damit später der Griff schön plan auf seiner Lade sitzt.
Auf beiden Seiten ist der Griff gleich schön gearbeitet:

Wie man hier deutlich sieht, hat er auch noch seine originale, handgefertigte Mutter am Gewinde.

Bis zu seiner Bestimmung wird er dann in einem Schächtelchen verstaut, aber jetzt bleibt der Griff ein paar Tage vor mir am Schreibtisch, um mich bei jedem Blick zu erfreuen. imjc

Diesmal waren es sogar zwei zauberhafte kleine Silbergegenstände und ein handgeschmiedetes Teigrad


einmal dieser hübsche barocke Silberlöffel (um 1700) mit floralen Ziselierungen am Griff und auf der Löffelschulter an der Rückseite

dann dieses

schöne silberne Teesieb, ca um 1780, beide Teile englisch, mehrfach punziert.

und ein weiterer Baustein zu meiner schon ansehnlichen Sammlungen alter Teigräder:

Es ist leider ohne alten Holzgriff, aber so was müsste sich in meinen Kramladen auftreiben lassen ;)
imjc

Schale in typischem Gmundner Scherben und Farben:
, die aber auf den Bildern nur im Schaleninneren sich im Originalton zeigen.
Leider keine gestempelte oder gravierte Marke, Reste einer unleserlichen Papiermarke, ist aber vom aufgelegten Dekor und den Farben 2 Künstlern der Wiener Werkstätte zuschreibbar.

Großer Kerzenleuchter aus Holz, aus einem Stück gedrechselt, Mitt 19. JH,
, der schon als Weihnachtsgeshenk reserviert ist.

Und dann waren da noch

und seine Schwestern
,
beide ca um 1900, leider ganz leicht beschädigt, aber wunderschön, die unbedingt mit nach Hause wollten.
imjc

und wieder was Schönes gefunden:

Da war dieser total verdreckte, ovale Blechteller - hätt' ich ihn doch bloß vorher photographiert - der sich nach einem 2-Tage-Bad in meiner Geheimrezeptur und anschließendem mühsamem händischem Schrubben mit Seifenwattepads so zeigte:



eine Anbietschale, handgetrieben, mit handgebördeltem Rand; sie ist so einfach gestaltet, daß sie durchaus als Renaissanceteil durchgehen könnte, ich datiere sie aber in die Mitte des 19. Jh. - um günstige 3,-- ;)

Und zwischen schauerlichen Drucken ein genauso verdrecktes kleines Landschaftsbild, Öl auf Leinwand, in Originalrahmen,



bei dem aber auch die Katzenflohmarktdamen den Wert erkannten und mir dafür aber (immer noch wohlfeile) 30,-- Euros abnahmen.

Kleine Freuden machen weniger nette Erlebnisse wieder wett imjc

Wenn das kein früher Whippet ist:



Teil eines Holzschnitts von Johan Miller, 1512

so sieht es aus, das schöne alte Kupferreindl, klein, nur 14 cm im Durchmesser und 8 cm hoch, mit gebördeltem Rand und schonen massiven alten Messinggriffen. An der Innenwandung die Reste der einstigen Verzinnung.

Und das hier:

stammt vom Flohmarkt der Woche davor. Ein Paar lange Glasohrgehänge aus den 30-er Jahren und ein allerdings neuer elastischer Armreif mit gläsernen "Augen", die ich in Hundehalsbänder einarbeiten werde - gegen den bösen Blick ;);) imjc

auch wenn der Katzenhilfe-Stand meist nur Bauchbares für Hundebetten bietet, sind hin und wieder doch nette kleine Dinge dabei, wie gestern ein schönes kleines altes Kupfer-Reindl, das aber noch im Reinigungsbad ist und dann dieses einfach hinreissende alte
Ölkännchen.
Völlig intakt samt seinem Deckelchen, wie neu glänzt es noch auf meinem Tower. Liebevoll und präzise in Handarbeit gemacht, mit sauber verlöteten Nähten und einem exakt gearbeiteten Standring, ein Zeugnis kleinbetrieblicher Industriegeschichte, viel zu schade, um Maschinenöl zu spenden, harrt es seiner Bestimmung.
Trotz seiner arroganten Tülle lächelt es mich an und trotz seines blank verchromten Körpers ist es ein richtiger Handschmeichler. imjc

Fast jeden Donnerstag - manchmal auch bei Regen - steht in Telfs ein kleines Standl des Tierschutzvereins. Ich stöbere dort gerne und werde auch hie und da fündig, manchmal sind es echte Trouvaillen wie diesmal:



eine wunderschöne Spanschachtel, ca Anfang bis Mitte 19. Jh, recht guter Originalzustand, die Herkunft muß ich
noch abklären.
Und dann noch eine kleine Biedermeier Holzschatulle mit geschwartetem Wurzelfurnier und hellen Eschenkanten - muß noch etwas hergrichtet werden, wird abr sicher ein Weihnachtsgeschenk, für kleine Schmuckstückchen und so... imjc