W U H E I - WHIPPET- BLOG: Psychogelaber
Montag, 22. Juni 2015
Psychogelaber
In Gaz drehte am Samstag ein 26jähriger (nicht zum ersten Mal) durch, steigt in sein Auto und rast ziellos in Menschen, um damit seine Wut darüber auszulassen, daß ihn seine Frau samt den Kindern wegen früherer Gewaltdelikte gegen sie und die Kinder verlassen hat.Er tötet mehrere Menschen, darunter auch ein Kind, und verletzt viele, die alle in den Krankenhäusern landen und operiert werden müsssen. Und er richtet ganz nebenbei auch beachtlichen Sachschaden an.

Was folgert daraus schon kurz nach dem gauenhaften Vorfall die Psychologin der Polizei: er stünde unter Schock (oha!) und sei nicht nicht voll zurechnungsfähig. Er war angeblich nicht im Stande gewesen, über die Vorgänge konkret auszusagen - nona, blöd wird er sein und sagen, daß er ausgerastet ist und töten wollte.

Wie bitte? Da wird ein bereits als gewattätig und schnell enthemmt bekannter Mann im Vorhinein für nicht voll schuldfähig erkannt?
Wie völlig unverantwortlich und dumm ist denn so was? Darüber freut sich jetzt schon der potentielle Verteidiger!

Hat sich diese Frau nur wichtig gemacht, oder gab es keinen offiziellen Polizeisprecher, wie es in so einem Fall doch üblich ist?

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Also ich habe ja jede Menge Ahnung von Psychosen, Schizophrenie und so. Ferndiagnosen stellen ist a schwierige Sache. Kann durchaus sein das der Mann schwer psychotisch ist/war oder auch nicht. Die entscheidende frage ist ja warum sich niemand, bei dieser Vorgeschichte, um den geistigen Zustand es Mannes gekümmert hat? der war doch sehr verhaltensauffällig und gewalttätig. Die Einsichtsfähigkeit in die Erkrankung haben ja nicht viele zum Wahn neigende. (ich schon) In Wien hat vor längerer Zeit einer im Wahn einen Straßenbahnfahrer niedergestochen. Wäre auch zu verhindern gewesen. Anderseits wird in die pers. Freiheit eines Menschen nicht so schnell eingegriffen. Was ja auch richtig und notwendig ist. Oder soll es eine Mentalpolizei geben? Aber an sich unterscheiden sich akut psychotische Menschen in ihrem Verhalten schon von relativ normalen. Man muss nur genau hinsehen (wollen-können).

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Ist es nicht heute noch so, daß Polizisten lieber mal wegsehen/hören, wenn sich eine Frau über die Brutalität ihres Mannes beschwert, meist ihr sogar erklären, sie solll sich beruhigen und mir ihm sprechen(!) - als ob das was bei gewalttätig veranlagten Menschen was nützt. Sehr oft wird auch auf ein Protokoll verzichtet, also ist nicht nachweisbar, wie oft der Mann schon gewalttätig wurde.
Ich finde, daß solche Täter spätestens beim 2. Mal zur echenschaft gezogen und bestraft gehören, mit anschließender auferlegter Therapie.

Ich bin sicher, daß es dann weniger letal ausgehende Vorfälle wegen Gewalt in den Familien gäbe.

Traut Euch, ihr Frauen, und ganz besonders, wenn es um die Kinder geht!

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Das hat ja alles seine Richtigkeit. Nur sagt des nichts darüber ob der Mann jetzt eine akute Psychose hatte oder nicht.

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Dem entgegne ich, daß man in jedem besseren US-Krimi lernen kann, wie man als Gewalttäter nicht bestraft, sondern nur therapiert wird und das ist für mich nicht nachvollziehbar!

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Die Möglichkeit einen Arzt mit einem "psychischen Leiden" hinters Licht zu führen ist natürlich wesentlich höher als bei einem körperlichen Gebrechen. Mir persönlich wäre es auch lieber wenn es einen Psychomaten geben würde in den man hinein bläst und dann ist die Sache eindeutig. Wobei ich alles in meiner Macht unternehme ja nicht mit der geschlossenen Psychiatrie in Berührung zu kommen. Wirst zwangseingeliefert kommst auch aus eigenen Antrieb/Willen nicht mehr (so leicht) heraus.
Trotzdem könnte der Mann bei der Tat nicht zurechnungsfähig gewesen sein. Das macht ja das Verbrechen nicht weniger grauslich. So ist das halt in einer postmodernen Welt. Aufklärung, Humanismus, Kultur, und so wirkt sich halt auch im Strafrecht aus. Oder sollen wir zurück zum guten alten Volksgerichtshof. Das Strafrecht, so weit ich es verstehe, ist schon ein wenig Opferfeindlich. Bei der Wiedereingliederungsoption geht`s vordergründig immer nur um die Täter. Die sollen wieder resozialisiert werden. Nur Opfer fallen auch aus ihrem Alltag. Auch die Berichterstattung tendiert dahin. Immer geht es nur um die Täter und deren Abgründe. Ich will einen Menschen der Amok läuft und fährt nicht verstehen. Das überfordert mich. Kannst aber davon ausgehen das einige der Opfer irgendwann an einer posttraumatischen Belastungsstörung und ähnlichen erkranken werden. Und die leiden auch fern ab der öffentlichen Aufmerksamkeit. Und da müsste man deren Zustand ja auch in Zweifel ziehen. Ich weiß nicht ob das jetzt passt, aber der Umgang der Öffentlichkeit mit dem Opfer Natascha Kampusch war eine bodenlose Frechheit.

Bei psychische Erkrankungen geht es immer um eines. Um die Einsichtsfähigkeit in die Erkrankung. Gefährlich sind in der Regel nur unbehandelte Irre. Und von denen gibt es offensichtlich zu viele.
Der Amokfahrer war ja zuvor schon sehr verhaltensauffällig. Im Davor hätte man ansetzen müssen. Wär sicher möglich gewesen. Wie du schon angemerkt hast. Offensichtlich fällt häusliche Gewalt noch immer unter Kavaliersdelikt. Wir sind einerseits eine extrem narzisstische Gesellschaft und doch dem anderen gegenüber fürchterlich gleichgültig. Überspitzt ausgedrückt. jeder ist nur an seinem Wahn interessiert. Ich nenne das Ich-Besessenheit. Da bleibt kein Platz mehr für den anderen. Das wirklich grausliche an so Täter ist ja das sie immer die anderen opfern. Einerseits völlig entgrenzt anderseits fürchterlich feige. Er hätte sich ja auch von einem Dach springen können und die Sache wäre ausgestanden.

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Ja, für solche psychisch gestörten Täter sind es immer die anderen, niemals sind sie selbst an ihrer Lage schuld. Diese Leute sind im Grunde nicht therapierbar, es fehlt ihnen die Schuldeinsicht, daher gehören sie für mich weggesperrt - für immer.

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