W U H E I - WHIPPET- BLOG: Als ich neulich Sondermarken kaufte,
Dienstag, 16. November 2010
Als ich neulich Sondermarken kaufte,
ließ der Postler die Falzränder stehen -



die sahen so aus wie der untere. Und sie erinnerten mich an meine Kindheit - daher habe ich aus den beiden oberen den Codestreifen entfernt - und wie damals meine Großeltern nicht gut klebende Kouverts mit genau solchen Streifchen verschlossen hatten.
Welch Fülle an Erinnerungen kam nun damit wieder hoch!

Das durch die Jalousien geteilte Sommersonnenlicht im Wohnzimmer, in dem ich als Kind unter dem großen Flügel meiner Phantasie freien Raum lassen konnte.

So ließ ich das gestreifte Sonnenlicht durch den wunderschönen Paperweight meines Großvaters
,
der noch dazu einen gesteinelten Boden hat

und somit mit Sicherheit aus Böhmen stammte (wie ja auch ein Teil der Familie meiner Großmutter) also ich ließ das Licht in bunten Farben und vielerlei Formen sich auf dem großen Bogen weißen Packpapiers brechen, das ich mir aus Opas Fundus geholt hatte.

Von der Schützenhofgasse kam ausser dem Vogelgezwitscher im Vorgarten mit den beiden riesigen rosafarbenen Hortensien nur selten ein Laut herein, Oma war in der Küche oder bei der Tant' Polanz, die im ehemaligen Dienstbotenkammerl das geheime Reich ihrer Erinnerungen als k&k Hofschauspielerin errichtet hatte. Sie war sogar in einem der ersten Stummfilme in Österreich aufgetreten, als alte Bäuerin mit einer Kraxe am Rücken ging sie mit einem Stock in das Postamt und bat die Postlerin, die dann später in diesem Film die Frau von Erzherzog Johann wurde um eine Marke - und hier schließt sich der Bogen zum Heute. Iris

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