W U H E I - WHIPPET- BLOG: 2013-08-20
Dienstag, 20. August 2013
Coursing ..... Modalitäten
Es gibt - beinahe einzig in der FCI - in Österreich ein vom FCI-Coursingreglement abweichendes Coursing-Reglement. Es ist eine unnötig aufgeblasene Variante, die aber eine Feinheit enthält, die anscheinend den Ausrichtern irgendwo - irgendwie verloren gegangen ist.

So, z.B. aus II B:
B. Nationales Coursing mit Vergabe des CCLA des ÖKV:
1. Nationale Österreichische Meisterschaft: Zugelassen sind alle Windhunde, die eine gültige von der FCI anerkannte Renn/Coursinglizenz besitzen. Den Titel „Österreichischer Meister“, kann in jeder Klasse nur der bestplatzierte ÖKV Hund erhalten, wenn mindestens 3 Hunde am Start waren und die Punkteanzahl mind. 80% der zu erreichenden Gesamtpunkte beträgt. Es gilt ausschließlich die ÖKV -Windhunde Coursingsportordnung. Eine CCLA Vergabe ist möglich.
2. Nationale Landesmeisterschaft: Zugelassen sind alle Windhunde, die eine gültige von der FCI anerkannte Renn/Coursinglizenz besitzen. Den Titel „…… Landesmeister“ kann in jeder Klasse nur der bestplatzierte ÖKV Hund mit Lizenz erhalten, wenn mindestens 3 Hunde am Start waren und die Punkteanzahl mind. 80% der zu erreichenden Gesamtpunkte beträgt. Es gilt ausschließlich die ÖKV -Windhunde Coursingsportordnung. Eine CCLA Vergabe ist möglich.

Man beachte: "bestplatzierte ÖKV Hund", das bedeutet, daß der Hund im ÖKWZR-Zuchtbuch eingetragen sein muß.

Widersinnig finde ich folgende Regelung, Zitat aus §9, 4:
"4. Der zweite Lauf wird vom Sekretariat nach der Punkteanzahl des ersten Laufes nach folgendem Schema zusammengestellt: 1. und 2. platzierter, 3. und 4.platzierter, 5. und 6. platzierter Hund usw. Die Reihenfolge der Läufe ist beliebig zu mischen, z.B. 13. und 14. platzierter, 1. und 2. platzierter, 5. und 6. platzierter Hund usw."

Das führt (wegen der meist gringen Meldezahlen) dazu, daß in beiden Durchgängen die gleichen Hunde mit/gegeneinander laufen, was man ja normalerweise vermeidet.
Zum einen, weil die Feldrichter ja aus den Ergbnissen des 1. DG genau wissen, welche Hunde nun miteinander laufen - das ist aber unerwünscht.
Zum anderen nimmt das Hunden mit einer schlechteren Beurteilung jede Chance, weiter nach vorne zu kommen, weil ihnen bei einem weniger guten Partner der Anreiz fehlt, durch gelungenes Jagen über sich hinaus zu wachsen.
Denn wenn wir einen Lauf instinktiv für besonders gelungen halten, liegt das immer an der harmonischen Zusammenarbeit beider Courser: abwechselnd macht einer den Treiber, der andere den Fänger.

Und das bringt mich zu einem weiteren Kritikpunkt, diesmal generell am FCI-Reglement: man hat folgende Bewertungskriterien ausgewählt: 1. Gewandtheit, 2. Schnelligkeit, 3. Kondition, 4. Eifer, 5. Intelligenz.

Was mir in dieser Reihe fehlt, ist die beim "echten" Jagen unabdingbar nötige Teamarbeit, ohne die (abgesehen von den bekannten Barsoi - Wolfs - Einzeljägern) das Erlegen der Beute nur in den seltensten Fällen möglich ist.
Das könnte man als Punkt 3 statt der Kondition einfügen, denn mangelnde Kondition stellt eine Vernachlässigung durch den Halter und kein mangelndes Coursingtalent dar!


imjc

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