W U H E I - WHIPPET- BLOG: 2011-11-18
Freitag, 18. November 2011
Die süßen Melodien des Rattenfängers ......
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Wenn Bo Bengtson auf dem Innen - Titelbild seines nun etwas überarbeiteten „The Whippet“ in der Reihe Kennel Klub Classics des AKC 2 Hunde aus einer FCI-Zuchtstätte präsentiert, ist dies selbstverständlich eine Freude und Ehre für diese Zuchtstätte. Bo Bengtson hat sich in seiner Zucht „Bohem“ nach und nach um einiges von dem von ihm so geliebten Bild des klassischen CH Laguna Ligonier entfernt, anders wäre ja auch seine amerikanische Karriere nicht denkbar gewesen.

Wenn man Bo Bengtson, den ich für seine Arbeit im AKC überaus schätze, in Europa beim Richten erleben durfte, weiß man jedoch, daß er immer den amerikanischen Typ des Whippets vorzieht, sei es vom Exterieur her (lange Hälse, extrem tiefe Brust, showlastig, oft übertriebene Winkelungen und übergroß) oder von der Präsentation her (vorne sehr hoch aufgestellt, oft sogar steil, mit abfallendem Rücken).
Dann, ja dann ist diese Präsentation zweier eigentlich dem FCI-Standard zugehöriger Hunde eine Provokation. Bo Bengtson gibt zu verstehen, daß der wahre Whippet der Amerikanische wäre.

Dies wiederum sollte den FCI-Whippetzüchtern zu denken geben

Zum einen, weil die beiden Hunde von sehr vielen FCI-Richtern ebenfalls nach vorne gestellt werden. Diese Tatsache habe ich schon mehrfach kritisiert, weil in unseren Landen ausschließlich der FCI-Standard Anwendung finden sollte und sie (die Tatsache) darauf hinweist, daß die FCI-Richter den eigenen Standard entweder nicht kennen oder schlichtweg ignorieren.

Zum anderen, weil Züchter, die es sich mit dem Züchten leicht machen (Nichteinhalten der korrekten Größe, Züchten auch mit anderen vererbbaren Standardfehlern etc.) solche Richterurteile für korrekt halten, sich daran orientieren und dann auch entsprechend locker ausserhalb des FCI-Standards züchten.

Und dieses Züchten ausserhalb des FCI-Standards bringt Whippets hervor, die schon lange nicht mehr den klassischen Typ vertreten, Es sind Whippets, bei denen es vielen Züchtern auch völlig gleichgültig ist, ob sie noch den Anforderungen des Standards in Hinsicht auf Robustheit und Wendigkeit entsprechen, Whippets, die die Rennbahn oder gar das Coursingfield vom Zusehen, vielleicht auch noch vom „auch mal Ausprobieren“ kennenlernen, jedoch nie dieses unglaubliche Leuchten in die Augen kriegen, das nur beim Hetzen der „Lure“ zu sehen ist.

Und insofern ist die Abbildung der beiden FCI-Hunde, die eher AKC-Whippets sein können, auch eine Ohrfeige für all die FCI-Züchter, die sich noch verzweifelt bemühen, einen klassischen, korrekt großen kleinen Hasenjäger zu züchten.

Eine Ehre, die im Grunde keine ist, denn wenn man in der FCI züchtet, sollte man nicht im sicher maßgeblichen AKC-Whippetbuch (kommentarlos!) aufscheinen.

Schade, aber das ist der Grund, warum ich das Buch höchstens als nettes Bilderbuch, nicht aber als Leitfaden für FCI-Züchte empfehlen kann.

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