Mittwoch, 9. April 2008
Was kostet ein Leut?
iris-wuhei, 11:06h
Was kostet ein Mensch?
Ich hasse diesen widerwärtigen Spruch, daß jeder käuflich ist, wenn nur die Summe stimmt.
Da ich auf keinem Weg herausfinden konnte, wer ihn erfunden, besser gesagt, wer diese bösen Gedanken formuliert und sie ausgesprochen, zu Papier oder Stein gebracht hatte, muß er aus der Urzeit der Menschwerdung stammen, sehr kurz nach dem denkwürdigen Augenblick, als sich viele der damaligen Menschen auf zwei Beine erhoben hatten. Es muß auch die Geburtsstunde der Leutwerdung gewesen sein, da besonders diejenigen, die noch auf allen Vieren gekrochen kamen, sich zum bezahlten Speichellecker und Arschkriecher eigneten. Und es unterschied die Spezies in Menschen und Leute.
Viel später lernten auch die Vierbeinkriecher, auf zwei Beinen zu gehen, schon einmal, damit sie nicht allzusehr auffielen.
Heute kann man sie in erster Linie daran erkennen, daß sie zu allem, was man ihnen serviert, ja und Amen sagen oder gar begeistert Beifall spenden. Nach ihrer eigenen Meinung befragt, winden sie sich wie Würmer am Haken, blubbern wie Fische leere Blasen, verwenden ständig Füllwörter wie „ähem“, „na ja“, „ich möchte einmal sagen“, „ich stelle fest“ und weiteres Inhaltsloses aus ihrem Hutständer zwischen den Ohren.

(Bild eines typischen...)
Was viele von ihnen nicht kapieren: sie lassen sich auch ohne Geld bezahlen: mit Versprechungen, die nur selten eingehalten werden, mit Lobhudeleien, die ihnen ein Pseudeoansehen verleiht, mit Drohungen, die die Bedeutung des Wortes nicht wert sind. Die Leute können nur eingleisig denken und das nur mit Scheuklappen, die ihnen die Spender ihrer Bezahlungen vorsichtshalber vorher verpaßt haben.
Was die Ohnegeldbezahlten noch auszeichnet: sie pflegen ihren Standpunkt oft schneller zu wechseln als ihre Wäsche, daher Vorsicht, nach außen stinken sie nicht!
1. Fazit: Jeder sollte froh sein, wenn sich so ein Opportunist wieder mal auf die andere Seite geschlagen hat, sein Fähnchen in den heißen Wind der leeren Verheißungen gehängt hat.
2. Fazit: Einmal erkannte Wechselopportunisten sollte man irgendwann im Vakuum hängen lassen und nicht mehr ihren von den Bezahlern gekupferten Sprüchen glauben, denn sie wären nicht mal den höchsten Mitgliedsbeitrag in einem Club wert. imjc
Ich hasse diesen widerwärtigen Spruch, daß jeder käuflich ist, wenn nur die Summe stimmt.
Da ich auf keinem Weg herausfinden konnte, wer ihn erfunden, besser gesagt, wer diese bösen Gedanken formuliert und sie ausgesprochen, zu Papier oder Stein gebracht hatte, muß er aus der Urzeit der Menschwerdung stammen, sehr kurz nach dem denkwürdigen Augenblick, als sich viele der damaligen Menschen auf zwei Beine erhoben hatten. Es muß auch die Geburtsstunde der Leutwerdung gewesen sein, da besonders diejenigen, die noch auf allen Vieren gekrochen kamen, sich zum bezahlten Speichellecker und Arschkriecher eigneten. Und es unterschied die Spezies in Menschen und Leute.
Viel später lernten auch die Vierbeinkriecher, auf zwei Beinen zu gehen, schon einmal, damit sie nicht allzusehr auffielen.
Heute kann man sie in erster Linie daran erkennen, daß sie zu allem, was man ihnen serviert, ja und Amen sagen oder gar begeistert Beifall spenden. Nach ihrer eigenen Meinung befragt, winden sie sich wie Würmer am Haken, blubbern wie Fische leere Blasen, verwenden ständig Füllwörter wie „ähem“, „na ja“, „ich möchte einmal sagen“, „ich stelle fest“ und weiteres Inhaltsloses aus ihrem Hutständer zwischen den Ohren.

(Bild eines typischen...)
Was viele von ihnen nicht kapieren: sie lassen sich auch ohne Geld bezahlen: mit Versprechungen, die nur selten eingehalten werden, mit Lobhudeleien, die ihnen ein Pseudeoansehen verleiht, mit Drohungen, die die Bedeutung des Wortes nicht wert sind. Die Leute können nur eingleisig denken und das nur mit Scheuklappen, die ihnen die Spender ihrer Bezahlungen vorsichtshalber vorher verpaßt haben.
Was die Ohnegeldbezahlten noch auszeichnet: sie pflegen ihren Standpunkt oft schneller zu wechseln als ihre Wäsche, daher Vorsicht, nach außen stinken sie nicht!
1. Fazit: Jeder sollte froh sein, wenn sich so ein Opportunist wieder mal auf die andere Seite geschlagen hat, sein Fähnchen in den heißen Wind der leeren Verheißungen gehängt hat.
2. Fazit: Einmal erkannte Wechselopportunisten sollte man irgendwann im Vakuum hängen lassen und nicht mehr ihren von den Bezahlern gekupferten Sprüchen glauben, denn sie wären nicht mal den höchsten Mitgliedsbeitrag in einem Club wert. imjc
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Sonntag, 2. März 2008
Herr Holaender spielte mit dem Schicksal
iris-wuhei, 00:48h
Und gab sich trächtiger, als es die Macht des Schicksals bei Verdi vorgesehen hatte.
Ich habe gerade diese Forza des Destino bis zum bitteren Ende mitgesehen, leider war der Genuß über weite Strecken getrübt:
Der Herr der Staatsoper wäre gut beraten, die debilen Interlinearübersetzungszeilen am Bildschirm zu unterlassen. Diese Übersetzung (leider nicht die Werfelsche) hat kontraproduktive Wirkung auf alle Operanfänger, die zur Klassik hingeführt werden sollten.
Nichts gegen sein Deutsch, es hat durchaus Charme und ist als Sprache eines Baumes hervorragend. Er wäre jedoch noch besser beraten, die klaren Aktübersichten des intelligenten Herrn Loewel zu übernehmen.
Herr Poultney regierte, wie seit Jahren gewohnt, gewollt modernistisch: ein eigenartig hüpfendes Cowgirlballet mimte die Zigeuner und sollte amerikanische radikale Sektierer darstellen – die Sinti werden sich für diesen Vergleich bedanken. Ja, alle anderen waren auch unzeitgemäß, schäbig 50ermäßig gekleidet und alle wirkten verkleidet. In ein Utopos verschoben, das nicht heute und nicht gestern ist – in diesem Fall hätte man den 2. WK noch am ehesten als tempus und locus operandi der verworrenen Handlung akzeptiert. Diesmal ist ihm nichts Schlüssiges eingefallen, er, Poultney, möge es mir nicht einzureden versuchen.
Man belasse doch bitte Opern mit derart groschenromanmäßiger Handlung in ihrer vorgegebenen Zeit, dort kann man in Kostüm und Musik schwelgen - so aber sucht man vergeblich irgendwelche Sinnzusammenhänge. Denn daß man dem Opernliebhaber erklären muß, warum man eine Oper transponiert hat und was er dahinter zu sehen und spüren hat, beweist doch schon, daß was mit der Zeitmaschine nicht stimmig ist (darin war HG Wells besser).
Die Besetzung der männlichen Protagonisten war erfreulich und verdiwürdig. Die Damen gaben ihre Rollen nach ihrem schweren (Wagner’schen) Rollentalent – stimmlich spürbar bemüht, leider oft viel zu unbeweglich, manchmal knapp hinter den Tempi.
Zubin Mehta stand über jeder Kritik, führt das Orchester wie Maestro Verdi, erfreute wie immer sehr einfühlsam Herz und Ohr und hätte eine bessere Regie und bessere Damen verdient.
Es gab keinen einzigen Szenenapplaus und der Beifall am Ende war – welch ehrliches Publikum! – eher gedämpft und endenwollend, für die Regie gab es hörbare Ablehnung.
Giuseppe hat weggesehen, schade um das viele Geld. imjc
Ich habe gerade diese Forza des Destino bis zum bitteren Ende mitgesehen, leider war der Genuß über weite Strecken getrübt:
Der Herr der Staatsoper wäre gut beraten, die debilen Interlinearübersetzungszeilen am Bildschirm zu unterlassen. Diese Übersetzung (leider nicht die Werfelsche) hat kontraproduktive Wirkung auf alle Operanfänger, die zur Klassik hingeführt werden sollten.
Nichts gegen sein Deutsch, es hat durchaus Charme und ist als Sprache eines Baumes hervorragend. Er wäre jedoch noch besser beraten, die klaren Aktübersichten des intelligenten Herrn Loewel zu übernehmen.
Herr Poultney regierte, wie seit Jahren gewohnt, gewollt modernistisch: ein eigenartig hüpfendes Cowgirlballet mimte die Zigeuner und sollte amerikanische radikale Sektierer darstellen – die Sinti werden sich für diesen Vergleich bedanken. Ja, alle anderen waren auch unzeitgemäß, schäbig 50ermäßig gekleidet und alle wirkten verkleidet. In ein Utopos verschoben, das nicht heute und nicht gestern ist – in diesem Fall hätte man den 2. WK noch am ehesten als tempus und locus operandi der verworrenen Handlung akzeptiert. Diesmal ist ihm nichts Schlüssiges eingefallen, er, Poultney, möge es mir nicht einzureden versuchen.
Man belasse doch bitte Opern mit derart groschenromanmäßiger Handlung in ihrer vorgegebenen Zeit, dort kann man in Kostüm und Musik schwelgen - so aber sucht man vergeblich irgendwelche Sinnzusammenhänge. Denn daß man dem Opernliebhaber erklären muß, warum man eine Oper transponiert hat und was er dahinter zu sehen und spüren hat, beweist doch schon, daß was mit der Zeitmaschine nicht stimmig ist (darin war HG Wells besser).
Die Besetzung der männlichen Protagonisten war erfreulich und verdiwürdig. Die Damen gaben ihre Rollen nach ihrem schweren (Wagner’schen) Rollentalent – stimmlich spürbar bemüht, leider oft viel zu unbeweglich, manchmal knapp hinter den Tempi.
Zubin Mehta stand über jeder Kritik, führt das Orchester wie Maestro Verdi, erfreute wie immer sehr einfühlsam Herz und Ohr und hätte eine bessere Regie und bessere Damen verdient.
Es gab keinen einzigen Szenenapplaus und der Beifall am Ende war – welch ehrliches Publikum! – eher gedämpft und endenwollend, für die Regie gab es hörbare Ablehnung.
Giuseppe hat weggesehen, schade um das viele Geld. imjc
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Mittwoch, 13. Februar 2008
Wie sich die Bilder gleichen . . . .
iris-wuhei, 11:49h
Eigentlich könnte ich mich ja jetzt genüßlich zurücklehnen und die Situation genießen, geht es doch darum, daß mir das auch vor Jahren angetan wurde. Im gleichen Umkreis und die heute Agierenden waren schon damals dabei. Doch dieser Gedanke ist nur ganz kurz aufgetaucht und von selbst wieder verschwunden, im Gegenteil, mir ist kotzübel, daß Leute, die ich bisher für gebildete Menschen gehalten habe, solche Praktiken aus der untersten Schublade anwenden.
Auch wenn ich davor schon aus meinem letzten wirklich guten Job mit System rausgemobbt wurde (ohne daß ich überrissen hatte, was da vor sich ging), war ich damals anfangs nur baß erstaunt, daß das auch außerhalb von Büros auch so gut funktioniert. Die Vorgangsweise ist einfach: man beginnt kleinweise mit Kritik, man meckert da rum, man findet dort was anderes nicht ideal, dann wird hintenherum mit den richtigen Leuten, die das unter dem Siegel der Verschwiegenheit hundertprozentig weitertragen, darüber gequatscht. Nie wird offen mit demjenigen darüber gesprochen und immer heißt es, man meine es ja nur so gut mit dem Betroffenen und wenn man nichts unternähme, wäre der Arbeitsplatz - hier der Verein – in Gefahr – nicht richtig, aber immerhin, es könnte ja sein, und außerdem, alle wüßten doch, wie sehr wir hinter dem Verein stünden und was wir alles dafür seit Jahren machen und spenden.
Wenn der Betroffene nun denkt, daß er das locker aussitzen könne, wenn er die Vorzeichen ignoriert, dann ist er am Holzweg, denn dann kommen nicht mehr die kleinen Prügel zwischen die Beine, dann kommen die ganz großen Baumstämme und irgendwann hat man die Nase voll und gibt relativ gerne auf. So ist das genormte Vorgehen bei Mobbing, das wieder und wieder Erfolg hat. Daß in diesem Fall auch von hinten/ehemals oben in der immer schon praktizierten gleichen Art nachgeholfen wurde (uns geht es doch nur um die Hunde), sehe ich als erwiesen an, wenn man die Chronologie aufmerksam verfolgt hat. Damit werden die Fakten noch bedeutend ungustiöser, weil man sich ja von ehemaligen Verhältnissen getrennt hat, um eben nicht so zu sein.
Traurig, ungustiös, Übelkeit erregend – die Steigerungsstufen schlechter Moral. imjc
Auch wenn ich davor schon aus meinem letzten wirklich guten Job mit System rausgemobbt wurde (ohne daß ich überrissen hatte, was da vor sich ging), war ich damals anfangs nur baß erstaunt, daß das auch außerhalb von Büros auch so gut funktioniert. Die Vorgangsweise ist einfach: man beginnt kleinweise mit Kritik, man meckert da rum, man findet dort was anderes nicht ideal, dann wird hintenherum mit den richtigen Leuten, die das unter dem Siegel der Verschwiegenheit hundertprozentig weitertragen, darüber gequatscht. Nie wird offen mit demjenigen darüber gesprochen und immer heißt es, man meine es ja nur so gut mit dem Betroffenen und wenn man nichts unternähme, wäre der Arbeitsplatz - hier der Verein – in Gefahr – nicht richtig, aber immerhin, es könnte ja sein, und außerdem, alle wüßten doch, wie sehr wir hinter dem Verein stünden und was wir alles dafür seit Jahren machen und spenden.
Wenn der Betroffene nun denkt, daß er das locker aussitzen könne, wenn er die Vorzeichen ignoriert, dann ist er am Holzweg, denn dann kommen nicht mehr die kleinen Prügel zwischen die Beine, dann kommen die ganz großen Baumstämme und irgendwann hat man die Nase voll und gibt relativ gerne auf. So ist das genormte Vorgehen bei Mobbing, das wieder und wieder Erfolg hat. Daß in diesem Fall auch von hinten/ehemals oben in der immer schon praktizierten gleichen Art nachgeholfen wurde (uns geht es doch nur um die Hunde), sehe ich als erwiesen an, wenn man die Chronologie aufmerksam verfolgt hat. Damit werden die Fakten noch bedeutend ungustiöser, weil man sich ja von ehemaligen Verhältnissen getrennt hat, um eben nicht so zu sein.
Traurig, ungustiös, Übelkeit erregend – die Steigerungsstufen schlechter Moral. imjc
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Sonntag, 3. Februar 2008
Steigerungsstufen, die
iris-wuhei, 17:12h
es gar nicht gibt, werden seit einigen Jahren neu erfunden.
Verehrte Frau Waltraud Dengel, Ihre Einleitung zum Bericht in der heutigen Krone über Costa Rica hat mich sofort davon abgehalten, mehr zu lesen:
Zitat: " Der imposante Arenal, Costa Ricas tätigster Vulkan..."
Tätig ist eine Eigenschaft, die man zwar arbeitend, aber niemals nicht ;) grammatikalisch steigern darf. Wenn man über die Möglichkeiten, ein Adjektiv zu steigern, im Unklaren ist, soll man es zuerst mit dem Komperativ, also der 1. Stufe versuchen: "tätiger" - was ist das für ein Tiger? Eben, wenn einem das auch nur irgendwie eigenartig vorkommt, sollte man die Idee des Superlativs besser lassen - und die Finger von den Tasten.
Anderer Zugang: manche Adjektive kann man vorher abfragen: ich kann nur tätig oder nicht tätig sein - ist genauso wie beim schwanger sein. Steigerungsstufen sind in solchen Fällen ausschließlich dem gehobenen Kaberett erlaubt. Und wenn der/die über ein gutes Deutsch verfügt, dann hat z.B. Waldbrunn gesagt: "so was von schwanger".
In diesem Sinne: bitte gehen Sie nicht schwanger mit möglichweise interessant klingenden Neubildungen. imjc
Verehrte Frau Waltraud Dengel, Ihre Einleitung zum Bericht in der heutigen Krone über Costa Rica hat mich sofort davon abgehalten, mehr zu lesen:
Zitat: " Der imposante Arenal, Costa Ricas tätigster Vulkan..."
Tätig ist eine Eigenschaft, die man zwar arbeitend, aber niemals nicht ;) grammatikalisch steigern darf. Wenn man über die Möglichkeiten, ein Adjektiv zu steigern, im Unklaren ist, soll man es zuerst mit dem Komperativ, also der 1. Stufe versuchen: "tätiger" - was ist das für ein Tiger? Eben, wenn einem das auch nur irgendwie eigenartig vorkommt, sollte man die Idee des Superlativs besser lassen - und die Finger von den Tasten.
Anderer Zugang: manche Adjektive kann man vorher abfragen: ich kann nur tätig oder nicht tätig sein - ist genauso wie beim schwanger sein. Steigerungsstufen sind in solchen Fällen ausschließlich dem gehobenen Kaberett erlaubt. Und wenn der/die über ein gutes Deutsch verfügt, dann hat z.B. Waldbrunn gesagt: "so was von schwanger".
In diesem Sinne: bitte gehen Sie nicht schwanger mit möglichweise interessant klingenden Neubildungen. imjc
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