W U H E I - WHIPPET- BLOG: Griechische Scharade
Dienstag, 28. Februar 2012
Griechische Scharade
Ich liebe Griechenland, aber die Griechen (und die meisten anderen Halb- uns Ganzorientalen) sind auch als Liebhaber nur auf Distanz erträglich.
Sie Lügen sogar dann, wenn es um Kleinigkeiten geht, im Angeben und Übertreiben waren sie immer schon groß, Jammern und Weinen können sie wie Klageweiber, wenn sie es brauchen.
Ja, eigene Erfahrung.

Zum Ausgleich einige kluge Aphorismen eines goßen Griechen - aus seinem bereits vor 36 Jahren verfassten Büchlein "Über das Unglück, ein Grieche zu sein"

Die griechische Übertreibung
„Axiom: Ein Grieche tut alles, was er kann, um die Kluft zwischen Wunsch und Wirklichkeit zu vergrößern.
Das erreicht er, indem er entweder seine Forderungen ins Unerfüllbare steigert oder indem er, so gut er kann, seine Umwelt ruiniert. Oder auch mit beidem zugleich.“

„Der Grieche lebt entweder – oder, das heißt: entweder himmelhochjauchzend oder zu Tode betrübt. Eine der Folgen: die absolute Unfähigkeit zur Selbstkritik und Selbsterkenntnis.“

„Der Grieche sieht, wenn er sich im Spiegel betrachtet, entweder Alexander den Großen, Kolokotronis (Anführer im griechischen Unabhängigkeitskrieg) oder (zumindest) Onassis (berühmter griechischer Reeder). Niemals den Karagiosis (Schattenspielfigur türkischen Ursprungs, verkörpert die Tugenden und Laster des griechischen Untertans, ist hässlich, verschlagen, materialistisch, aber auch witzig und manchmal sogar weise).“

„Ein Grieche nimmt die Realität prinzipiell nicht zur Kenntnis. Er lebt zweifach über seine Verhältnisse. Er verspricht das Dreifache von dem, was er halten kann. Er weiß viermal so viel wie das, was er tatsächlich gelernt hat. Er zeigt seine Gefühle fünfmal stärker, als er sie wirklich empfindet.“

„Die Übertreibung ist nicht nur ein nationaler Fehler. Sie ist die Lebensform der Griechen. Sie ist die Konstante ihres Nationalcharakters. Sie ist der Hauptgrund ihres Unglücks, aber auch ihrer Glorie. Weil übertriebenes Selbstwertgefühl Ehrgefühl genannt wird. Übertriebenes Verhalten nennt man Großartigkeit.“

„Das 'Parkinsonsche Gesetz' auf Griechisch: Zwei Griechen schaffen (wegen Streitigkeiten) in zwei Stunden, was ein Grieche in einer Stunde schafft.“

Das verlorene Gesicht
„Wer sind wir nun eigentlich? Die Europäer des Orients oder die Orientalen Europas? Die Entwickelten des Südens oder die Unterentwickelten des Nordens? Die (direkten) Nachkommen der Achäer oder das Stammesgewirr von Babel?“

Die griechische Wirklichkeit
„Andere Völker haben Institutionen. Wir haben Luftspiegelungen.“
„Die einzigen gefährlichen Institutionen sind in Griechenland die Gerontokratie, die Bürokratie und das Matriarchat.“



Wirtschaft
„Wir sollten nicht auf das Großkapital in Griechenland schimpfen – es existiert nämlich gar nicht. Zum Glück sieht das Großkapital unser Land noch als ganz kleine Fußnote.“
„Die einzigen großen griechischen Kapitalisten sind unsere Reeder – die leben aber nicht in Griechenland.“
„Die jüngste Romanze der Griechen mit der Konsumgesellschaft – eine lange, quälende Verlobung ohne Aussicht auf Hochzeit.“

Sex
„Das Sexualleben griechischer Männer bewegt sich auf zwei Ebenen: der realen und der eingebildeten. Der Abstand zwischen beiden ist groß.“
„Das Sexualleben der Griechinnen bewegt sich ebenfalls auf zwei Ebenen: der realen und der kommerziellen. Der Abstand zwischen beiden ist minimal.“

Umwelt
„Tief in uns glauben wir, dass wir es nicht wert sind, in einem so schönen Land zu leben. So versuchen wir, es 'auf unseren Standard' zu bringen. Auf unser Niveau. Deshalb verbauen wir es mit Zement und Müll.“



Epilog
"Griechenland ist keine mündige Nation und eine grausame Geliebte.“

Soweit Nikos Dimou mit Bildern aus dem Kurier

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Dem ist nichts mehr hinzu zu fügen!

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nachwievor aktuell, auch nach 30 oder wieviel jahren; tja, mit der mentalität eines volkes ist es so wie mit den genen, da kann sich nicht viel ändern ;-) außerdem der niko muss es ja wissen, schließlich ist er einer von denen...

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