W U H E I - WHIPPET- BLOG: Ringdressur
Freitag, 18. Oktober 2013
Die perfekte Ringdressur - Teil 6
V VORFÜHRUNG IN DER BEWEGUNG
1. Der Hund wird immer links geführt. Der noch unerfahrene Hund sollte knapp am linken Knie geführt werden, damit man möglichst schnell auf Abweichungen vom Trab reagieren kann, er soll aber nicht am Körper kleben. Mit fortschreitender Übung, Erfahrung und Sicherheit wird man sich auf ca 1 m vom Hund entfernen, die gesamte Vorführung soll an der locker durchhängen Vorführleine gemacht werden, die unter dem Kinn des Hundes zusammenläuft. Nur beim Afghanen und ggf. beim Windspiel läuft die Leine hinter dem Kopf zusam- men, da bei diesen Rassen der Kopf besonders stolz erhoben getragen werden sollte. Die anderen Rassen nur mit leicht erhobenem Kopf traben lassen, da sie andernfalls vorne hochtreten (steppen).
2. Die im Standard erwünschte Gangart ist bei allen Rassen ein kraftvoller Trab mit knapp und parallel über dem Boden nach vorne geführten Beinen, gutem Untertritt und viel Schub aus der Hinterhand. Das bedeutet aber nicht, daß man durch den Ring galoppiert, sondern man muß ausprobieren, in welcher Geschwindigkeit sich der jeweilige Hund am besten zeigt. Dies kann man sehr gut auf den Parkplätzen von z.B. Hofermärkten machen, bei denen die Geschäfte bis zum Boden gehende Scheiben haben.
3. Fehlerhafte Gänge Paßgang ist bei allen Windhundrassen ein Fehler, er entsteht durch Unachtsamkeit, man kann ihn aber schon im Training ausmerzen: ein leichter Tip mit dem Knie in die Lende genügt meist schon, um den Hund korrekt traben zu lassen. Wenn nicht, bleibt man kurz stehen, richtet den Hund gerade und trabt wieder an. Wenn ein Hund hartnäckig Paß geht, muß man diese Übung so lange wiederholen, bis er korrekt trabt. Ebenfalls fehlerhaft ist der schräge Gang „auf 2 Hufschlägen“ (traversal). Wenn ein Hund dazu neigt, muß man darauf achten, daß er, ohne daß man an der Leine zieht, zuerst aus dem geraden Stand gerade schreitet und dann antrabt. Auch dies muß manchmal sehr oft geübt werden.
4. Ringausnützung: Da ein Richter die Bewegung am besten aus größerer Entfernung beurteilen kann, ist es nötig, den Ring möglichst am Rande zu umlaufen, so kann man auch in oft recht kleinen Ringen erreichen, daß der Hund sich schön streckt. Das bedeutet, daß bei der Einzelvorführung die übrigen Hunde möglichst weit außen warten.
5. Die Gerade: Beim Traben gerade vom und zum Richter ist zu beachten, daß man den Hund im Stand gerade richtet, dann gerade vom Richter weg an den bezeichneten Punkt trabt, dort sauber mit dem Hund so wendet, daß man den Hund innen drehen läßt und selbst außen herumgeht und dann wieder gerade auf den Richter zu trabt - ohne ihn zu überrennen.

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Montag, 7. Oktober 2013
Die perfekte Ringdressur - Teil 5
IV VORFÜHRUNG IM STAND
Vorbemerkung: die Punkte VI und V müssen für ein perfektes Vorführen im Ring wieder und wieder zu Hause geübt werden, im Ring ist es zu spät!

1. Berührungen: Alle Berührungen mit dem Hund zügig, aber ohne Hast vornehmen, um dem Hund die nötige Ruhe zu vermitteln, dafür ist immer Zeit. Da Hunde ausgesprochene Gewohnheitstiere sind, sollte man das Stellen im in der gleichen Reihenfolge ausführen. Konsequent bleiben und dem Hund von vorneherein keine Faxen durchgehen lassen, er würde es sicher ausnützen und ein korrektes Vorführen vermasseln.
2. Position: Den Hund immer so postieren, daß der Richter die Ansichtsseite genau senkrecht betrachten kann. Im Freien sollte man den Hund so stellen, daß er nicht in die Sonne sehen muß oder seinem Kopf mit dem eigenen Körper Schatten spenden, die Augen sind dann größer und wirken dunkler.
3. Ausrichtung: zuerst kontrolliert man von oben, ob die Wirbelsäule des Hundes gerade ausgerichtet ist und korrigiert dies wenn nötig.
4. Stellen: Man faßt mit der Hand zwischen den Vorderbeinen unter den Brustkorb, hebt den Hund kurz vorne an und läßt ihn dann mit den parallelen Vorderläufen sachte zu Boden. Dann korrigiert man den Stand der Pfoten, die unbedingt parallel, ja nicht eng und von oben gesehen, knapp unter den Schulterblättern stehen sollen. Anatomisch korrekt steht der Unterarm senkrecht über dem Boden, die Pfoten weisen gerade nach vorne, die Oberarme liegen am Brustkorb an, der Ellbogen ist knapp unter dem Brustkorb.
Nun werden die Hinterläufe gestellt: die Mittelfußknochen stehen anatomisch korrekt bis zu den Fersen in einer senkrechten Linie auf dem Boden. Alle vier Pfoten müssen parallel stehen und nach vorne gerichtet sein.
5. Rückenlinie: Man achte immer darauf, den Hund ja nicht zu lange zu „ziehen“, da der Rücken aller Rassen eine im Standard geforderte Spannung haben muß und ja keine abfallende Kruppe zeigen soll. Außerdem verfälschen sich bei zu lange gestellten Hunden die Winkel hinten.
6. Finish: Zuletzt wird die Kopf- und Schwanzhaltung kontrolliert und eventuell korrigiert. Der Kopf weist immer gerade nach vorne, bei den meisten Rassen sollte der Hals anatomisch korrekt leicht schräg nach oben gerichtet sein, bei Afghanen wird er gerne steil nach oben gezurrt, was beim Whippet und den meisten anderen Rassen die Vorderhandwinkel (und teils auch die der Hinterhand) überstreckt und verfälscht. Der Schwanz wird durch ein sanftes Streichen von der Kruppe abwärts in die Position zwischen die Beine gebracht, er sollte nur bei Welpen und Junghunden fröhlich höher, aber gar nie über dem Rücken getragen werden.
7. Zur optimalen Vorführung wird es sehr oft notwendig sein, sich zeitweise hinter den Hund zu knien. Teils, um ihn korrekt nachstellen zu können und teils, um auf der vom Richter abgewandten Seite dem Hund durch leichten Handkontakt Ruhe und Sicherheit zu geben. Bitte niemals mit der Hand über Hals und Rücken streichen, die Hand auf einer Stelle der Oberlinie belassen, mit der Hand die Schnauze umfassen oder den Schwanz mit der flachen Hand nach unten drücken. Der Hund muß, während der Richter ihn beobachtet, völlig frei stehen. Man sollte immer wieder nachsehen, ob der Hund in der optimalen Standardposition stehen bleibt und nur, wenn unbedingt nötig, leicht korrigieren. Aber bitte nicht ständig am Hund herumziehen, das macht einen schlechten Eindruck.
8. Zusätzliches: Whippets und Windspiele werden oft am Tisch gemessen und genau betrachtet, daher sollte man mit diesen Rassen zu Hause das Stehen auf einem Tisch mit ebener, aber griffiger Oberfläche üben. Gemessen werden beide Rassen in ihrer normalen Standardposition, am besten in anatomisch korrekter Haltung mit leicht schräg nach oben getragenem Hals und Kopf wie in Punkt 6.
.9. Ideal zur optischen Kontrolle des korrekten Standes zu Hause wäre ein Standspiegel in ca 2,5 m Entfernung oder man übt am Wochenende vor den großen Fensterflächen bei Hofer (Aldi) ;)
.10. Für einige Rassen gibt es zusätzliche rassespezifische Eigenheiten beim Herrichten und Vorführen, auf die ich aber getrennt eingehe.

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Montag, 16. September 2013
Die perfekte Ringdressur - Teil 4
III WICHTIGE GRUNDREGELN
1. Vorbereitung zu Hause: selbstverständlich werden die Hunde topgesund, nicht mit frischversorgten Verletzungen und perfekt gepflegt vorgeführt. Das bedeutet wenn nötig frisch gebadet und sauber. Afghanen ohne jeglichen Filz und nach der gängigen Mode frisiert und gebürstet. IW und Deer am Vortag bürsten, dann wieder rauh werden lassen. Saluki bürsten, nicht standardgemäße Wollhaare entfernen, Barsoi bürsten, nicht jedoch die großen Wellen glätten, das Haar soll kompakt, nicht plustrig sein. Alle Glatthaar: mit einem feinen Noppenhandschuh und dann mit feuchtem Rehleder abreiben, weiße Abzeichen sollen sauber sein, das Kalken der Pigmentflecken ist eine dumme Unsitte.
Vorsicht: Es ist generell auf FCI-Ausstellungen seit Jahren verboten, Galgen zu verwenden, den Hunden die Haare einzudrehen, zu föhnen, zu sprayen, zu kalken und mehr als unbedingt nötig zu pflegen. Dies kann zum Verweis von der Ausstellung und zum Verlust eines Titels führen.
2. Sportlich-elegante einfarbige Kleidung, von der sich die Farbe des Hundes gut abhebt. Tennis- oder leichte Laufschuhe, in denen man auch in einer Halle geräuschlos läuft und nicht rutscht. Vorführleine mit Stop in der Farbe des Halses des Hundes (sie sollte am Hund unsichtbar sein).
3. Empfehlung: man möge möglichst früh anwesend sein, um im noch leeren Ring den Hund mit dem Ring vertraut zu machen und das Vorführen kurz zu wiederholen.
4. Volle Konzentration auf den eigenen Hund, keine Gespräche mit anderen Ausstellern oder Leuten am Rand des Ringes. Jeder Hund spürt sofort, wenn man sich ablenken läßt, er wird dann unaufmerksam oder gleichgültig. Auch die meisten Richter betrachten dies zu Recht als Geringschätzung ihrer Arbeit und bemerken es, auch wenn sie nichts sagen!
6. Vorsicht: oft kann es notwendig sein, daß sich andere mit dem Hund vertraute Personen ausser Sichtweite begeben, um die Aufmerksamkeit des Hundes nicht auf sich zu lenken. Streng verboten sind nach dem Reglement auch jegliche Tips oder Beeinflussungen von ausserhalb der Ringe, sie können zur Disqualifikation des Hundes führen!
Wenn man an der Reihe ist, sollte man auch zum Richter hin im Vorführtrab laufen – macht einen sehr guten Eindruck!
7. Abstand halten: Immer auf Abstand zu den Nachbarhunden achten: wenn mein Hund frei steht, kann der Richter ihn besser differenzieren und schenkt ihm mehr Augenmerk, als wenn die Hunde zu dicht aneinander stehen. Das gleiche gilt in der Bewegung: zuerst den Vorderhund ein paar Meter vorlaufen lassen, dann erst nachgehen. Genauso ersucht man Hintermann/frau, Abstand zu halten.

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Samstag, 31. August 2013
Die perfekte Ringdressur - Teil 3
III VORGANG DES RICHTENS
Hündinnen und Rüden werden getrennt beurteilt. Alle Hunde einer Klasse kommen gemeinsam in den Ring und stellen sich nach den Nummern auf. Zuerst läßt der Richter alle gemeinsam einige Runden laufen, dann wertet er die Hunde einzeln. Der Hund wird mindestens 2 – 3 m vor dem Richtertisch parallel dazu aufgestellt und nun im Stehen beurteilt, Kleinere Rassen werden jetzt auf einem Tisch korrekt aufgestellt und anatomisch kontrolliert, während der Richter den Bericht diktiert. dann wird der Hund nach Anweisung des Richters die Runde und anschließend gerade vom Richter weg und nach einer sauberen Kehre - der Hund wird immer links (innnen) geführt - wieder gerade zum Richter hin geführt (üblicherweise die Diagonale oder ein Dreieck). Wenn alle Einzelbeurteilungen gemacht sind, läßt der Richter nochmals alle Hunde gemeinsam einige Runden laufen und anschließend stellen. Meist verabschiedet sich der Richter nun von den nicht plazierten Hunden mit ein paar erklärenden Worten. Die restlichen Hunde werden dann nochmals miteinander im Stand und auch in der Bewegung verglichen und schließlich erfolgt die Plazierung. Mancher Richter erklärt den Ausstellern und Besuchern seine Entscheidungen. Üblicherweise bedanken sich die Plazierten beim Richter und gratulieren sich gegenseitig.
Vergabemodus In Österreich:
a National: wird in der Jüngstenklasse vielversprechend, versprechend, nicht versprechend (vv, v, nv), ab der Jugendklasse (JK) in allen Klassen v1 - v4 vergeben. Im Stechen wird in der JK Jugendbeste/r (JB). In der Offenen, (OK), der Zwischenklasse (ZK), der Gebrauchshunde- oder Leistungsklasse (GHK/LK) und der Siegerklasse (SK(CHK) zuerst das CACA und ResCACA, in der Veteranen - klasse (VetK) nur die Plazierung vergeben. Dann fällt die Entscheidung um den besten Rüden (BR) und die beste Hündin (BH) und zwischen diesen beiden die um den Rassebesten (BOB – best of breed), der jeweils andere ist dann der BOS (best of opposite sex)
b International: wird nach den vergebenen CACAs zuerst das CACIB und RCACIB vergeben und danach BR/BH und BOB/BOS.
c Ehrenring: Unter allen BOB-Hunden wird dann im Ehrenring um den Gruppenbesten (BOG) und unter diesen dann um den Tagesbesen (BIS) gestochen. Auf einigen Ausstellungen gibt es dafür auch Jüngsten- und Jugend- BOB bzw. BIS.

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Freitag, 23. August 2013
Die perfekte Ringdressur - Teil 2
II VORBEREITUNGEN

Man sollte immer so früh auf einer Ausstellung erscheinen, daß man sich in Ruhe einen guten Platz direkt an seinem Ring sichern kann, holt sich dann am Richtertisch seine Startnummer, befestigt sie sichtbar an der linken Körperseite. Ideal ist ein dem Hund angepaßter, abdeckbarer Käfig, damit der Hund nicht dem ständigen Streß durch fremde Hunde und Menschen ausgesetzt ist, für mehrere Hunde empfiehlt sich ein Kollektionsraum. 1 Klappstuhl und Wasser für die Hunde gehören zur Basisausrüstung, im Freien kommen dann noch Sonnenschirme oder ein Zelt bzw. eine Plane zum Abdecken des Käfigs dazu.

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Dienstag, 20. August 2013
Die perfekte Ringdressur - Teil 1
aus wiederholt gegebenen Anlässen werde ich hier die von mir vor vielen Jahren (mit copyright) ausgearbeitete Ringdressur vorstellen.

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TRAINING FÜR DIE PERFEKTE RINGDRESSUR ©imjc

I. VORBEMERKUNGEN
Viele unserer Windhunde kommen aus tadellosen Zuchten und sind auch bei kritischer Betrachtung wunderschön. Was aber nicht ausschließt, daß man daß man sie für das Präsentieren auf Ausstellungen noch bedeutend kritischer zu betrachten hat, um optimale Erfolge zu erzielen; nur stetem Beobachten und ständigem Üben kann man beim Ausstellen die gewünschten Erfolge einheimsen, vor allem, da es leider keinen fehler - freien Hund gibt. Wohl aber kann man mit viel Einfühlungsgabe, Erfahrung und mit gezieltem Vorführen durch Hervorheben der Pluspunkte eines Hundes eventuelle Fehler so in den Hintergrund drängen, daß sie dem Richter gar nicht mehr so wichtig gegenüber den klar hervorgehobenen Vorzügen sind. Daraus kann man schon ableiten:

Die perfekte Vorführung eines Hundes ist bereits der halbe Sieg.

Es ist für keinen Hund eine unzumutbare Belastung, sich für ein paar Minuten im Ring so zu verhalten, daß er auch gerechte Chancen für eine Plazierung hat, das tägliche Training wiederum ist für den Hund ein wichtiger Lernvorgang, der ihm auch Langeweile verkürzt.

Und es ist sicher für keinen Richter zumutbar, einen wenn auch noch so guten Hund zu beurteilen. Der unruhig oder schief steht, den Kopf in alle Richtungen dreht, in der Bewegung die Gangart wechselt, herumhüpft oder gar aus dem Ring ausbrechen möchte. Das Ziel meiner Bemühungen ist es, den Hundebesitzern durch das Vermitteln von Wissen um die Anatomie der Windhunde die nötige Sicherheit zu geben, die sich dann auf der Ausstellung auf den Hund überträgt und dem Richter das angenehme Gefühl vermittelt, er habe es mit absoluten Profis zu tun.

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